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Aufblühen im März

 

Gelbe Schlüsselblumen

Ich liebe den März. Es tut so gut, wenn die Dunkelheit sich langsam verabschiedet. Noch sind die Nächte kalt und der Winter sitzt noch in den Hausecken. Aber die Schneeglöckchen blühen schon. Sie erzählen vom Leben und von der neuen Kraft, die sich in der Erde regt. 

Wir leben auf dem Land und die Natur ist Teil unseres Alltags. Das Werden und Vergehen ist ein Kreislauf, dem wir uns nicht entziehen können und wollen. Trotzdem verlangt der Februar mir einiges ab. Die Energie des Jahresanfangs ist nur noch eine Erinnerung. Die kalten und trüben Tagen erscheinen mir endlos. 

Aber im März werden meine Bewegungen schneller und leichter. Ich kann tiefer atmen und fühle mich wieder lebendiger. 


Es tut der Seele gut, sich in den Kreislauf der Natur einzuschwingen. Das hilft dir, aus dem Karussell der Gedanken auszusteigen. Dein Leben bekommt Tiefe und Fülle. Mit kleinen Ritualen kannst du deine Tage bewusster gestalten. Sie fliegen nicht mehr an dir vorbei. Nur du selbst kannst dein Leben in die eigene Hand nehmen. Es zählt zu den Geschenken der Natur, uns am Lebenskreis teilhaben zu lassen. Lassen wir uns darauf ein, kann uns eine große Stärke erwachsen. 


Im März kannst du die wachsende Energie der Natur aufnehmen. Der Wald ist zu jeder Zeit ein Kraftort. Im März lohnen sich lange Spaziergänge, in der du diese Lebenskraft aufnehmen kannst. Genieße den Duft der feuchten Erde. Gehe langsam und bedächtig. So hast du Zeit, dich genau umzuschauen. Überall steckt sich das erst Grün aus der Erde. Die Knospen werden dicker und lassen die kommende Blüte erahnen. Werde still und lausche. Die Vögel haben die Schwingung des Frühlings schon aufgenommen und buhlen um ihre Liebste. Bald werden die Vogeleltern keine ruhige Minute mehr haben. Das Gezwitscher klingt laut und vergnügt. 

Vielleicht gelingt es dir, einen sonnigen Mittag für eine Runde durch den Wald zu nutzen. Setze dich in der Sonne auf eine Bank und genieße den Moment. Mit gefällt der altmodische Begriff „Lustwandeln“ genauso gut wie das neue Wort „Waldbaden“. Beide Begriffe laden dich ein, dich ganz dem Augenblick hinzugeben. 

Meditierst du gerne? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine erste Outdoor-Meditation. Mitte in der Natur ist es sehr leicht, dich ganz in dich zu versenken und gleichzeitig eins mit der Welt zu werden. In deinem tiefsten Wesenskern bist du mit allem Leben verbunden.


Aber auch, wenn du in einer Großstadt lebst, kannst du die Lebenskraft des Märzes spüren. Wenn du mit offenen Augen durch die Straßen gehst, lässt dich der beginnende Frühling überall entdecken. In den Gesichtern der Menschen, die dir begegnen, spiegelt sich die Sonne wieder. Dein Lächeln wird oft erwidert werden. 

Setze dich in ein Café, genieße den Duft, der dich umgibt und schaue aus dem Fenster. Lausche dem fröhlichen Geplauder und nimm das quirlige Leben auf der Straße mit allen Sinnen wahr. Hole dein Skizzenbuch hervor und versuche, den Moment festzuhalten.

Die neue Energie, die dir der März schenkt, beflügelt deine Kreativität. Deine Bilder, Journals, Skizzen und Kritzeleien werden leichter, fröhlicher und bunter. Das geschieht ganz von allein. 


Hast du am Abend oder am Morgen eine ruhige halbe Stunde Zeit für dich selbst? Nimm dir ein kleines Notizbuch und schreibe auf, was durch deinen Kopf spaziert. Erinnerungen, Pläne, Phantasien und Träume dürfen ihren Weg auf das Papier finden. Besonders heilsam ist es, aufzuschreiben, wofür du dankbar bist. Die Lebendigkeit der Natur im März öffnet dein Herz für die schönen Dinge, die dein Leben dir schenkt. 

Die lohnt es sich aufzuschreiben, oder?


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