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Herbst

Diesmal ist der Herbst mit einer kleinen Wehmut verbunden. Es liegt eine winzige Traurigkeit in dem Bewusstsein, dass der Sommer noch fehlt. Meine Seele ist noch nicht gesättigt mit warmen Sommerabenden und Tagen voller Licht. Ich übe gerade das anzunehmen und mich dem sanften Licht des Herbstes anzuvertrauen. Die schaukelnde Bewegung der fallenden Blätter besänftigt mich. Das zarte Rascheln, wenn ein Blatt den Boden berührt, ist für mich der Inbegriff der Stille. Ich halte eine glänzende Kastanie in der Hand und freue mich über die Lichtreflexe auf der glatten Schale. Meine Hand umschließt sie und ich genieße das beruhigende Gefühl, das von ihr ausgeht. Mein innerstes Sein drängt sich vorsichtig in mein Bewusstsein und wünscht sich Rückzug und Stille. Der Wald riecht nach Pilzen, Laub und feuchter Erde. Der Wind beginnt, die Geschichten des vergangenen Sommers zu erzählen. Ich höre ihm zu und fange die ein oder andere ein, um sie aufzuschreiben. (Marion Theresa Douret)

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Die 12. Rauhnacht - Licht

Die 12.Rauhnacht schließt den Kreis. Ihr ist die Energie des Dezembers zugeordnet, der gerade erst hinter uns liegt. Es ist der dunkelste Monat, aber auch der Monat der Sonnenwende. Das Weihnachtsfest, das heute an die Stelle uralter Sonnwend- und Lichterfeste gerückt ist, feiert den Anbruch einer neuen Zeit. Die Dunkelheit ist zu Ende und das Licht übernimmt im Jahreskreis wieder die Führung. Warten auf das Licht, Rückschau halten und Ausrichtung auf das Neue sind die Geschenke des Dezembers. Vor oder in der letzten Rauhnacht (die Nacht vom 5. auf den 6. Dezember) nimm noch einmal diese Zeit ins Visier. Wie hast du dich gefühlt, bevor du die Zeit der Rauhnächte begonnen hast? Wie fühlst du dich heute? War es eine Last, sich jeden Tag Zeit zu nehmen, die Energie der entsprechenden Nacht aufzunehmen oder ein Geschenkt? Bist du deiner inneren Sehnsucht auf die Spur gekommen? Gib dich in dieser Nacht ganz dem Gefühl hin, aus der Dunkelheit ins Licht zu treten. Gehe diesem stärke

Die 9. Rauhnacht - Geduld

Die neunte Rauhnacht ist dem September nahe. Der September ist ein Monat, in dem der Sommer zwar schon vorbei ist, aber noch nachklingt. Es gibt noch warme Tage, der Regen wird schon mehr und es wird kälter. Die Hitze des Hochsommers ist vorbei, die Ernte hat begonnen, aber bis die Äpfel reif sind, müssen wir uns noch gedulden. Es ist ein langsamer Wechsel von der Hitze und Trockenheit zu den bunten Farben des Oktobers. Auch am 2. Januar ist das alte Jahr vergangen, klingt aber noch nach. Auch wenn wir Altes loslassen konnten, müssen wir noch langsam in das neue Jahr hineinwachsen. Du kannst dich in die Energie des Neubeginns einschwingen, aber lass dir Zeit dabei, in die Aktivität zu kommen. Abschied nehmen braucht Zeit und neue Wege sind mitunter schwierig. Gönn dir diese Zeit. Lege immer wieder Pausen ein. Übe dich im Nichtstun. Schau zwischendurch aus dem Fenster, starre Löcher in die Luft, atme genüsslich ein und aus, mache Pausen. Es tut gut, die Seele langsam nachkommen z

Die 4. Rauhnacht - Gelassenheit

Die vierte Rauhnacht ist geprägt von der Energie des Aprils. Im April gewinnt das Frühjahr zwar schon an Kraft, ist aber geprägt von Unsicherheiten, plötzlichen Wetterwechseln. Nichts ist wirklich verlässlich. An einem Tag kann es Kälte und Wärme, Sonne, Regen und Temperaturstürze geben. Bäume und Blumen blühen und verlieren ihre Blüten im Sturm oder durch einen späten Frost. Im April ist in der Natur vor allem eines sicher: nichts ist sicher und nichts wirklich planbar. Wie gehst du mit solchen Wechseln um? Kannst du sie annehmen oder fallen dir Veränderungen schwer? Wie gelassen bleibst du in den Stürmen des Lebens, wie leicht kannst du loslassen? Um der Gelassenheit auf die Spur zu kommen, hilft eine kleine Körperübung. Nimm einen Gegenstand (einen Tennisball, eine Tempopackung o.Ä.) in die Hand. Halte ihn eine Weile fest, bis er die Wärme deiner Hand angenommen hat. Packe ruhig fest zu, bis das Festhalten schmerzhaft wird. Dann entspanne deine Hand und deinen Arm. Lass den Gege