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Liebesbrief

Liebster Max, schon vor drei Wochen bist du nach München gezogen. Jeden einzelnen Tag verzehrt sich meine Seele nach dir. Die Stunden dehnen sich, bis es endlich Abend wird und deine Nachricht auf meinem Handy erscheint. Du erzählst mir von deinem Tag und ich finde endlich Frieden und Nähe bei dir. Schon der Klang deiner Stimme versöhnt mich mit dem Leben. Du fragst mich, ob ich alles erledigt habe, was du mir aufgetragen hast. Natürlich habe ich das, Liebster. Du sollst wissen, dass unser Haus genauso auf dich wartet, wie du es verlassen hast. Die neue Arbeitsstelle ist eine tolle Chance für dich. Ich freue mich so sehr für dich. Nur bin ich einsam. Wie gerne würde ich mir einen Job suchen, um wieder unter Leute zu kommen. Aber du hast natürlich Recht: Meine Aufgabe ist es, für dich zu sorgen. Ich bin undankbar, denn du trägst mich auf Händen. Verzeih mir, Liebster, dass ich davon angefangen habe. Gestern hast du gesagt, ich sei eine schöne Frau und du wolltest nicht, dass fremde Männer mich ansehen. Was für ein schönes Kompliment. Nur du erkennst meine Schönheit und nur durch dich wird mein Leben reich und schön. Ohne dich bin ich nichts. Morgen muss ich wieder einkaufen. Das ist immer noch schwierig ohne deine vertraute Nähe an meiner Seite. Aber wenn du am Freitag kommst, soll alles da sein, was du brauchst. Ich weiß, wir müssen sparen, weil du jetzt ja auch eine Wohnung im München bezahlen musst. Aber ich habe Angst, dich zu enttäuschen, wenn nicht alle deine Lieblingsspeisen da sind. Mach dir keine Sorgen: Für mich kaufe ich nichts. Du weißt ja , was gut für mich ist und hast mir einen Einkaufszettel geschrieben. Ach Liebster, ich zähle die Stunden, bis du endlich wieder bei mir bist. Freust du dich über meine Mail? Ich wollte dich überraschen. Du sollst auch zwischendurch eine Lebenszeichen von mir bekommen, damit die Zeit schneller vergeht, bis wir uns wieder sehen. Ich liebe dich, Max! Mia (Marion Theresa Douret, Bild von Christine Wuillemet)

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Die 12. Rauhnacht - Licht

Die 12.Rauhnacht schließt den Kreis. Ihr ist die Energie des Dezembers zugeordnet, der gerade erst hinter uns liegt. Es ist der dunkelste Monat, aber auch der Monat der Sonnenwende. Das Weihnachtsfest, das heute an die Stelle uralter Sonnwend- und Lichterfeste gerückt ist, feiert den Anbruch einer neuen Zeit. Die Dunkelheit ist zu Ende und das Licht übernimmt im Jahreskreis wieder die Führung. Warten auf das Licht, Rückschau halten und Ausrichtung auf das Neue sind die Geschenke des Dezembers. Vor oder in der letzten Rauhnacht (die Nacht vom 5. auf den 6. Dezember) nimm noch einmal diese Zeit ins Visier. Wie hast du dich gefühlt, bevor du die Zeit der Rauhnächte begonnen hast? Wie fühlst du dich heute? War es eine Last, sich jeden Tag Zeit zu nehmen, die Energie der entsprechenden Nacht aufzunehmen oder ein Geschenkt? Bist du deiner inneren Sehnsucht auf die Spur gekommen? Gib dich in dieser Nacht ganz dem Gefühl hin, aus der Dunkelheit ins Licht zu treten. Gehe diesem stärke

Die 9. Rauhnacht - Geduld

Die neunte Rauhnacht ist dem September nahe. Der September ist ein Monat, in dem der Sommer zwar schon vorbei ist, aber noch nachklingt. Es gibt noch warme Tage, der Regen wird schon mehr und es wird kälter. Die Hitze des Hochsommers ist vorbei, die Ernte hat begonnen, aber bis die Äpfel reif sind, müssen wir uns noch gedulden. Es ist ein langsamer Wechsel von der Hitze und Trockenheit zu den bunten Farben des Oktobers. Auch am 2. Januar ist das alte Jahr vergangen, klingt aber noch nach. Auch wenn wir Altes loslassen konnten, müssen wir noch langsam in das neue Jahr hineinwachsen. Du kannst dich in die Energie des Neubeginns einschwingen, aber lass dir Zeit dabei, in die Aktivität zu kommen. Abschied nehmen braucht Zeit und neue Wege sind mitunter schwierig. Gönn dir diese Zeit. Lege immer wieder Pausen ein. Übe dich im Nichtstun. Schau zwischendurch aus dem Fenster, starre Löcher in die Luft, atme genüsslich ein und aus, mache Pausen. Es tut gut, die Seele langsam nachkommen z

Die 4. Rauhnacht - Gelassenheit

Die vierte Rauhnacht ist geprägt von der Energie des Aprils. Im April gewinnt das Frühjahr zwar schon an Kraft, ist aber geprägt von Unsicherheiten, plötzlichen Wetterwechseln. Nichts ist wirklich verlässlich. An einem Tag kann es Kälte und Wärme, Sonne, Regen und Temperaturstürze geben. Bäume und Blumen blühen und verlieren ihre Blüten im Sturm oder durch einen späten Frost. Im April ist in der Natur vor allem eines sicher: nichts ist sicher und nichts wirklich planbar. Wie gehst du mit solchen Wechseln um? Kannst du sie annehmen oder fallen dir Veränderungen schwer? Wie gelassen bleibst du in den Stürmen des Lebens, wie leicht kannst du loslassen? Um der Gelassenheit auf die Spur zu kommen, hilft eine kleine Körperübung. Nimm einen Gegenstand (einen Tennisball, eine Tempopackung o.Ä.) in die Hand. Halte ihn eine Weile fest, bis er die Wärme deiner Hand angenommen hat. Packe ruhig fest zu, bis das Festhalten schmerzhaft wird. Dann entspanne deine Hand und deinen Arm. Lass den Gege